Vettiner Insel, FR - Bouliac, 2023
Vettiner Insel
Eingebunden in einen bestehenden urbanen Kontext, am Rande der Hügel, mit Blick auf die Garonne und am Eingang zur Stadt, muss dieses neue Gebäude sowohl seinen Präsenz als auch seinen Zweck geltend machen. Unser Projekt ist das Ergebnis einer kontextuellen und singulären Befragung zu den möglichen Resonanzen zwischen der Geschichte und dem Potential eines Ortes. Der Entwurf, der die Stadt begleitet und sich zur Landschaft öffnet, will ein Prinzip schaffen, das Räume zum Austausch, Teilen, Flanieren, Ausruhen und Essen unter einem Dach vereint. Die Herausforderung hier ist weder formal noch plastisch: Sie ist eine poetische Verbindung zwischen der Stadt, dem Schatten eines Gartens, der Hügellandschaft und einer zeitgenössischen Architektur. Vor diesem Hintergrund geht es darum, die Identität, die die Stadt Bouliac geprägt hat, in sich aufzunehmen. Der Themenpark strukturiert das gesamte Projekt. Er entfaltet sich in Sequenzen, die durch das Relief, die Zwecke und die Ausblicke definiert sind. Das Projekt nutzt den Hang in einer Reihe von Terrassen aus Aushub und Aufschüttungen. Der terrassenförmig angelegte Garten folgt dem Hang entlang der neuen Straße. Die Vegetation spielt eine wesentliche Rolle im Projekt und im begleitenden Umweltkonzept. Der geschaffene Obstgarten basiert auf einer Auswahl alter Sorten, die sowohl für ihr landschaftliches als auch ihr ökologisches Interesse und für ihre Anpassung an den Standort sorgfältig ausgewählt wurden. Das Projekt drückt sich im „Einklang“ mit der Größe der benachbarten Gebäude mittels einer „ruhigen“ Geometrie aus und bezieht seine Stärke aus seiner Horizontalität und seinem Verhältnis zum Boden. Es ist auf die Größe der umliegenden baulichen Strukturen beschränkt. Eine große Bedachung, die sich über die bebauten Räume (Geschäfte, Technikräume…) und die unbebaute Fläche der Halle erstreckt. Diese leichte Bedachung faltet sich zu einer starken und eleganten geometrischen Form, um Anhaltspunkte zu schaffen. Dieses Gebäude ist ein Signal für die Geschäfte, die Halle, der Eingang zur Stadt. Es ermöglicht eine soziale, kollektive, generationenübergreifende Verbindung, bei der jeder Nutzer seinen Platz hat. Es geht hier nicht darum, die Vergangenheit nachzuahmen, sondern sich in die Lage eines „Vermittlers“ zwischen der Vergangenheit und einer gewissen „Moderne“ zu versetzen und sich in den Kontext einzufügen, ohne sich der Landschaft aufzudrängen. Es sind in der Tat diese Zurückhaltung und die Strenge seiner Komposition, die es ermöglichen, das Gefühl einer stillen, aber offenen Präsenz zur Stadt Bouliac zu vermitteln.