Auditorium der Kirche Saint-Pierre des Cuisines, FR - Toulouse, 1999
Auditorium der Kirche Saint-Pierre des Cuisines
Dank der erneuten Nutzung der Kirche Saint Pierre des Cuisines konnte ein sehr komplexes Denkmal, dessen Bau vom 5. bis 19. Jahrhundert dauerte, wieder neu zur Geltung gebracht werden. Der Zustand des Mauerwerks war extrem schlecht, einige Teile waren bereits eingestürzt. Das Gebäude hatte keine Decke mehr und der Boden war an mehreren Stellen ausgehoben worden, um die einstigen Anordnungen in Erfahrung zu bringen. Nach mehreren Studien haben wir eine neue Nutzung des Denkmals in Form eines Auditoriums mit 400 Sitzplätzen und um die alte Kirche herum angeordneten Tanzsälen vorgeschlagen. Der architektonische Ansatz war folgender: eine strenge bauliche Erhaltung, in der alle Spuren aus der Vergangenheit des Denkmals dauerhaft beibehalten und präsentiert werden; gleichzeitig sollte die neue Ausstattung, wie z.B. die Sitzreihen, die Decke oder der Boden, in das Denkmal „eingefügt“ werden; unter letzterem befindet sich eine archäologische Krypta, die vom Foyer des unter den Sitzreihen eingerichteten Raums aus zugänglich ist. Das so gestaltete Auditorium hat ausgezeichnete Schall – und Akustikeigenschaften, die bei den bekanntesten Musikern und der Kritik Anerkennung findet. Bei der Lärmdämmung des Denkmals nach außen war das Einsetzen von drei horizontalen Konstruktionen auf dem Dach, und für die Öffnungen der Einbau von Außenfenstern sowie einer großen, sich zu Innenseite hin öffnenden Schallschutzscheibe erforderlich. Dadurch kann der Raum sowohl für den täglichen Unterricht als auch für Aufnahmen oder Konzerte genutzt werden.