Konservierungszentrum, FR - Chambéry, 2024
Konservierungszentrum
Neben der Präsentation der künstlerischen Produktion und der Archive ist eine weitere Herausforderung zu bewältigen: die Erhaltung und die Bewahrung der symbolischen Bedeutung jedes Werkes, seien es Gebrauchswerke oder geistige Schöpfungen. Wie können wir verhindern, dass ein solches Gebäude nicht wie ein taubes und stummes Lagergebäude wirkt? Der schützende, aber ruhige und gelassene Bau bietet mehr als das harte, geschlossene und strenge Universum, das die zur Lagerung von Werken bestimmten Gebäude charakterisiert. Er ist das Symbol für die nachhaltige und sichtbare Verpflichtung des Departements für das Gedächtnis Savoyens. Wie ein „wunderbares Objekt“, rein, perfekt quadratisch, bildet die präzise Geometrie des Gebäudes ein Signal innerhalb des Gewerbegebiets. Wie eine Schatulle bietet es ein erneuertes Bild des Gedächtnisses Savoyens und ein Spannungsverhältnis zwischen alter und neuer Architektur. Auf die Horizontalität der Ebene antworten zwei massive Blöcke aus getöntem Beton, die mit Motiven geschmückt sind, die an die Savoyer Truhen, ein traditionelles Element der Alpenkultur, erinnern. Das brutalistische und zugleich raffinierte Projekt mit seinen Mustern und Inschriften ist von diesen Truhen inspiriert, die mit Kraft, Aufrichtigkeit und Bescheidenheit dem Gebirgsklima trotzen. Die Ringe, Rosetten und das Baujahr, die in den glatten Betonwände eingelassen sind, reflektieren den Bestimmungszweck des Gebäudes. Sie erzählen von der Sonne, von der ewigen Rückkehr, vom Lauf der Zeit und der Weitergabe an die nächsten Generationen. Die Komposition des Gebäudes fügt sich in die urbane Struktur des Gewerbegebiets ein. Es bietet eine neue Interpretation des traditionellen Mobiliars, um die Identität Savoyens zu bekräftigen und bedient sich einer schlichten Farbpalette. Zur Optimierung der Lagerfläche und um eine aus thermischer und energetischer Sicht interessante Kompaktheit zu erreichen, lässt sich durch das zweigeschossige quadratische Kompositionsprinzip annähernd die theoretisch minimale Fassadenfläche und damit eine Begrenzung der Verluste erzielen.