Sportkomplex Bassins à Flots, FR - Bordeaux, 2023
Sportkomplex Bassins à Flots
Im Einklang mit dem Stadtviertel, der Stadt und ihrer Geschichte strebt die Architektur des Sportkomplexes in Bordeaux eine Präsenz an, die durch seine starke und markante Form bekräftigt wird. In diesem sich wandelnden Kontext mit starken Komponenten versucht das Projekt, Verbindungen zu seiner Umgebung herzustellen. Der Standort ist von einer Identität mit einer industriellen Vergangenheit geprägt. Kombiniert mit einem Erbe alter Wohnhäuser aus Naturstein, bezieht die Identität des Ortes ihre Einzigartigkeit aus der Vielfalt der Typologien und Größen der Bauten (Schuppen, Silos, industrielle und nautische Aktivitäten, Doppelhaushälften usw.). Während das Projekt die Verbindung zur industriellen Vergangenheit herstellt, versucht es, einen kohärenten Komplex mit den angrenzenden Gebäuden in einem besonders heterogenen Stadtgebiet zu schaffen. Das repräsentativste Merkmal der Industriebauten der Vergangenheit ist das Sheddach, von dem das Projekt formal inspiriert ist. Diese Art des Daches wird auch dem Bedarf nach natürlicher Beleuchtung gerecht, da sämtliche Sportflächen mit Licht von Norden versorgt werden. Aus der Ferne wirkt das Gebäude wie ein Logo in der großen urbanen Gestaltung; aus der Nähe gewinnt es eine Autonomie, die es als eine Einheit zeigt und ihr den Status einer öffentlichen Einrichtung verleiht. Die aus Beton in Rasterbauweise errichtete Gebäudehülle besteht aus einem „Bilam“-System in Fertigbauweise, das an der äußeren vertikalen Struktur befestigt wird. Die Wahl eines solchen Konstruktionssystems bietet Energieeffizienz und Langlebigkeit. Die eng aneinander liegenden Pfosten erlauben die Gestaltung von Fassaden mit einheitlichem Material. Sie ermöglichen ein Wechselspiel mit Licht und Schatten. Wie eine Schmucklaibung für das ganze Gebäude wechseln die Fassaden je nach Ausrichtung ständig ihr „Gesicht“: Die Schatten, die durch die vertikale Struktur entstehen, verändern sich im Laufe des Tages und der Jahreszeiten entsprechend dem Sonnenstand. Im Inneren erhalten alle Sportbereiche und sogar die gemeinsamen Korridore eine natürliche Beleuchtung. Die hellen Farben wurden sorgfältig ausgewählt, um die Helligkeit besser zu verteilen. Dem funktionalen Ansatz geht es darum, jede Einheit vorteilhaft zu gestalten und auf eine möglichst stimmige Verteilung der Räume zu achten. Der Grundriss veranschaulicht die funktionale und strukturelle Klarheit der Anlage. Diese Architektur folgt einer Logik der optimalen Nutzung der relativ begrenzten bebaubaren Fläche. Sie will kein Selbstzweck sein. Sie muss die verschiedenen Aktivitäten unterstützen und den Nutzern die Möglichkeit geben, sich den Ort anzueignen.