Auf den ersten Blick erscheint der Bezirk Grand-Selve als eine Einheit, die um eine Hauptachse herum strukturiert ist. Doch nach näherer Untersuchung ist dieses Stück Stadt äußerst heterogen und hat viele Gesichter. Wie kann man ein kohärentes Ganzes mit dem bestehenden Gebäude schaffen und neue Proportionen in einer so einzigartigen urbanen Situation generieren? Wie kann man sich in eine solche „Landschaft“ einfügen? Welche Bedeutung soll man dem Bau einer Schule, einem Ort des Lebens, Lernens und der Gemeinschaft beimessen? Diese wichtigen Fragen haben unser Denken bestimmt. Der Grundgedanke unseres Projekts ist Folgender: das Bild eines ruhigen Gebäudes vermitteln, das sich fest in die „Landschaft“ des Bezirks Grand Selve einfügt und zu seinem Status als strukturierende und symbolische öffentliche Einrichtung steht. Das Gebäude ist mit seiner offenen und dynamischen Architektur nicht nur bestrebt, mit dem Haus von nebenan und der künftigen Place des Chalets eine Einheit zu bilden, sondern auch die großen und bemerkenswerten Bäume auf dem Gelände zu respektieren. Es ist nach dem Vorbild eines Bandes gestaltet. Er dreht sich um sich selbst und hat weder Giebel noch eine hierarchisierte Fassade. Auf diese Weise vertieft, verformt und beugt sich das Volumen, um dem Ruf zu Innenraum und Licht zu folgen und Verlängerungen zu schaffen. Dieses kontinuierliche Gebilde, das sich um sich selbst dreht, ermöglicht Schritt für Schritt die Schaffung von Zwischenräumen oder im Gegenteil von exakt abgegrenzten Bereichen. Durch das Spiel mit Tiefe und Materie filtert und reflektiert das Gebäude den Kontext. Das je nach Tageszeit und Saison wechselnde Licht, das mit dem Schatten der Pfosten spielt, verleiht der Fassade Dynamik und Tiefe. Der kontrollierte architektonische Stil, die starke Präsenz der Materialität von Beton- und Glas in Verbindung mit der strengen Ordnung der Volumen verleihen dem Gebäude seinen Charakter als strukturierende öffentliche Einrichtung.