Konservatorium für Musik und Tanz, FR - La Rochelle, 2016
Konservatorium für Musik und Tanz
Die Architektur unseres Entwurfs zielt darauf ab, eine große räumliche und funktionale Kohärenz zu erzielen, die eine starke Präsenz entwickelt, ohne aufdringlich zu sein. Im Einklang mit der Stadt, ihrer Geschichte sowie der Umgebung handelt es sich um einen ruhigen Baustil, der dem Standort die erforderlichen neue Impulse geben soll. Der für das neue Musikkonservatorium CMD vorgesehene Standort ist ein strategisch wichtiger Ort. Als Bindeglied zwischen Altstadt, Neustadt und Natur liegt das Gebäude an der Kreuzung von Land, Schiene und Wasserwegen. Es ragt als starkes Symbol mit internationalem Renommee in der Felsenlandschaft von La Rochelle empor. Bemerkenswert ist, dass das CMD praktisch in der Flucht der emblematischen Stadtelemente, nämlich der Festungsanlagen (Tour de la Lanterne, Tour de la Chaîne und Tour Saint-Nicolas) steht. Das Projekt wird Bestandteil dieser Interpunktion von Denkmälern, und folgt symbolträchtig den Spuren, die die Entwicklung der Stadt über die ehemaligen Wehrmauern hinaus kennzeichnen. Es muss auf den Status der öffentlichen Anlage mit einem eindeutigen Signal gleich den Denkmälern der Region reagieren, ohne hitzige Bewegung, ruhig und dauerhaft; ein einheitliches Gebäude, mit begrenzter Anzahl von Materialien, als ob es aus dem Material, in diesem Fall Stein, als Ganzes herausgeschnitten worden wäre. So kann das Gebäude als Logo wahrgenommen werden, als Wahrzeichen in der großen urbanen Komposition, als Leitstern, der zum Verständnis und zur Lesart der Region beiträgt. Stein ist in den meisten alten Gebäuden der Region vorhanden. Es handelt sich um einen besonders homogenen Kalkstein mit klarer Farbe, der weich, porös und leicht zu meißeln ist. Das macht ihn aus. Ob als klassischer Verband, vorspringend oder zurückgesetzt, präsent oder abwesend als Moucharabieh, oder als Steinverband spielt er mit dem Licht und zähmt es. Zwischen Versimsung und Textur wechseln die Fassaden je nach Ausrichtung ständig ihr „Gesicht“: Die Schatten, die durch das Spiel der Verschiebungen und Abkantungen der Verbände entstehen, verändern sich im Laufe des Tages und der Jahreszeiten entsprechend des Sonnenstands. Diese Anordnung, kombiniert mit großen, sorgfältig platzierten Fenstern, verleiht dem Ganzen die Präsenz, die einem öffentlichen Gebäudes gebührt.